Dreieinige Gott
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Die Vergebung

Da jeder Mensch auf dieser Erde an seinen Mitmenschen leider irgendwann und irgendwie ein- bis vielmal schuldig wird, so ist das Thema Vergebung ein zentrales Anliegen der Menschen zu allen Zeiten gewesen. Unter uns Menschen ist hierfür das Gewissen ein natürlich gegebener Maßstab. Auch Wiedergutmachung in Form von Strafen jeglicher Art, sowie Versöhnungsgesten, Friedensverträgen etc. sind uns Menschen bekannt, die von Gerichten, Gerichtshöfen, bei internationalen Belangen, Schiedskommissionen etc. als Urteile verhängt werden. Das unbedingte Verlangen jedes Menschen ist ein für alle Menschen geltende Gerechtigkeit – also gleiches Recht für alle Menschen. Nur dadurch wird ein zwischenmenschliches Leben auf dieser Erde in friedlichen Bahnen möglich.

              – Ein Grundsatz der Bibel: Kein Frieden dem Gesetzlosen! –

Dies gilt uneingeschränkt für den Seelenfrieden eines Menschen, wie auch für den Frieden in einer Stadt, in einem Land und zwischen den Ländern und Rassen der Völker auf dieser Erde. Wo keine Gerechtigkeit herrscht, da kann es auf Dauer keinen Frieden geben. Die Geschichte der Menschheit beweist dieses überdeutlich.

              Daraus schlußfolgert: Nur durch Gerechtigkeit gibt es Frieden!
 
Die höchste gerichtliche Instanz in unserem Universum ist der Dreieinige Gott, denn Gott ist der Richter Aller. ER richtet nach den Geboten, Gesetzen, Vorschriften, Satzungen und Bestimmungen, die Seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit entsprechen. Damit wir Menschen Seinen Willen in Fragen von Recht und Unrecht kennen lernen können, so hat ER uns die Bibel gegeben. Hier offenbart sich der Dreieinige Gott uns Menschen und zeigt uns, was Gut und was Böse in Seinen Augen ist. Damit ist die Bibel zugleich ein „Gesetzbuch“, wonach alle Menschen gerichtet werden. Gerichtet wird „nach ihren Werken, es sei Gutes oder Böses, ohne Ansehen der Person“. Alle Menschen werden vor dem „Richterstuhl des Christus“ gebracht werden und dort werden sie ihren gerechten Lohn empfangen, oder sie werden dort das Urteil für ihre Sünden empfangen, die ewige Strafe im „See, der mit Feuer und Schwefel brennt“, so ernst sagt es uns die Bibel.
 Deswegen bitten wir an Christi statt: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“.
Gott kann jede böse Tat, also jede Sünde der Menschen, nur richten. Die Strafe ist für jede Sünde der Tod, das ewige Getrenntsein von Gott. Dies gilt bereits für die geringste Abweichung von den Geboten Gottes, wie z.B. für eine „Notlüge“, die wir Menschen meinen, ohne Strafe tun zu können. Gott wird sie mit dem ewigen Tod bestrafen.
 (Tod bedeutet hier nicht die Vernichtung des Menschen im Sinne der Auflösung seiner Existenz. Der Mensch besitzt eine unsterbliche Seele, so wurde er von Gott geschaffen. Bereits jetzt sterben die Menschen nur für dieses Leben auf dieser Erde, wovon nur ihr Leib betroffen ist, der wieder „zu Staub“ wird. In welcher Form er zu Staub wird, ob dieser Leib verwest oder verbrannt wird, dies spielt bei Gott keinerlei Rolle. Die eigentliche Persönlichkeit des Menschen lebt weiter, auch wenn sein Leib in 1,50 m Tiefe unter der Erdoberfläche verwesen sollte: Geist und Seele sind nicht tot. Sein Denken, sein Wollen, sein Fühlen etc. bestehen weiter. Diese Merkmale des Menschen sind bereits heute unsichtbar, kein Mediziner und kein Psychologe haben diese Merkmale je gesehen, doch alle argumentieren sie mit diesen Begriffen. So kann es auch nicht mit den natürlichen Augen gesehen werden, wenn die Seele eines Menschen den Körper verlässt, also der Mensch, nach unserem Verstehen, stirbt.)

                      – Gott ist Licht! - Gott ist heilig! - Gott ist gerecht! –

Dies macht es Gott unmöglich, mit einem Menschen Gemeinschaft zu haben, der gesündigt hat, der damit also Seine Gebote übertrat und seinem eigenen Willen folgte.

Doch Gott ist auch Liebe. Diese Liebe Gottes will nicht den Tod des Sünders, sondern Sie will, dass jeder Mensch errettet wird und zur Erkenntnis der Wahrheit kommt. Deswegen gebietet heute Gott allen Menschen, dass sie Buße tun sollen.
Buße tun heißt: Umkehr zu Gott, Gottes Willen erkennen, Seine gerechten Forderungen an jeden Menschen anzuerkennen, seine persönliche Schuld vor Gott, die sich aus der Übertretung bzw. Nichteinhaltung Seiner Gebote ergibt, einzugestehen, das Urteil Gottes über diese Schuld bzw. Sünden für sich persönlich annehmen, also damit den ewigen Tod und die ewige Strafe verdient zu haben, diese Schuld Gott im Gebet zu bekennen und IHM zu bitten, diese Schuld zu vergeben. 
Die Liebe Gottes hat für die gesamte Schöpfung, die durch die Sünde des Menschen mehrfach von Gottes Fluch belastet ist, einen „Heilsplan“ bereits „vor Grundlegung der Welt“ bzw. „von Grundlegung der Welt an“ gefasst, der in dem Ratschluss Gottes enthalten ist. Dieser Ratschluss Gottes wird in Jesus Christus und durch IHN zur Ausführung gebracht, siehe Epheser 1 und and. Bibelstellen.
Nur durch Jesus Christus kann Gott Sünden vergeben und jeden Menschen Seine Gnade erweisen. Nach Römer 3 ist diese Erweisung Seiner Gnade sogar gerecht: Durch das Blut Jesus Christus, das am Kreuz auf Golgatha aus Seiner durchstochenen Seite ausgetreten ist. Dieses Blut wäscht alle Sünden ab, die der bußfertige Mensch begangen und Gott deswegen um Vergebung gebeten hat. Dieses Blut versöhnt den Menschen mit Gott, weil hiermit Frieden mit Gott gemacht wurde etc.
Jesus Christus hat am Kreuz, auf bzw. an Seinem Leib, das Gericht Gottes über die Sünden des bußfertigen Menschen getragen, ER wurde dafür von Gott gerichtet. Somit sind die Sünden gesühnt. Auch den Lohn für die Sünden, den Tod, hat Jesus Christus am Kreuz für den bußfertigen Menschen gezahlt – ER ist als Mensch gestorben. Als Zeichen dafür, dass Gott dieses Sühnungswerk angenommen hat, hat ER Jesus Christus nach drei Tagen wieder aus dem Tode auferweckt, siehe Römer 4.
Was muss nun der bußfertige Mensch tun? Er muss an Jesus Christus glauben, der für ihn vor Gott alles Gut gemacht hat!, siehe Apostelgeschichte 16. – Gott schenkt diesen Menschen ewiges Leben, er wurde von neuem geboren, geschaffen nach Jesus Christus!
Dies ist das Ergebnis der Liebe Gottes für jeden Menschen, der Buße getan hat und an Jesus Christus glaubt. 
  
Vergebung

„Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! Glückselig der Mensch, dem der Herr die Ungerechtigkeit nicht zurechnet und in dessen Geist kein Trug ist! Als ich schwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft in Sommerdürre. – Sela.
Ich tat dir meine Sünde kund und habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt. Ich sprach: ‚Ich will dem Herrn meine Übertretung bekennen’; und du hast die Ungerechtigkeit meiner Sünde vergeben. – Sela.
Deshalb wird jeder Fromme zu dir beten, zur Zeit, da du zu finden bist; gewiss, bei großer Wasserflut – ihn werden sie nicht erreichen.“ – die Bibel Psalm 32
„Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Güte! Nach der Größe deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen! Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde! Denn ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir. Gegen dich, gegen dich alleine habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen; damit du gerechtfertigt wirst, wenn du redest, für rein befunden, wenn du richtest. (...) Siehe, du hast Gefallen an der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mir Weisheit kundtun. Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weißer sein als Schnee. (...) Schaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in meinem Innern einen festen Geist! (...) Lehren will ich die Übertreter deine Wege, und die Sünder werden zu dir umkehren.“ Psalm 51
„Der Zöllner aber, von fern stehend, wollte nicht einmal die Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und sprach: O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus vor jenem;“, sagt Jesus in Lukas 18.
„Habt Acht auf euch selbst: Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigt und siebenmal zu dir umkehrt und spricht: Ich bereue es, so sollst du ihm vergeben.“, sagt Jesus in Lukas 17.
„Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm (Gott) haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Licht wandeln, wie er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er (Gott) treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“, schreibt Johannes in 1. Joh. 1.

Alleine diese zitierten Bibelstellen zeigen deutlich, wann uns Gott unsere Schuld und Sünden, die wir alle, ohne jede Ausnahme (außer Jesus Christus), begannen haben, vergibt:
v Wer seine konkreten Sünden nicht verschweigt, sondern sie als Sünde beim Namen nennt.
v Diese konkreten Sünden Gott bekennt und um Vergebung bittet.
v Dies setzt voraus, dass der betreffende Mensch die Gebote Gottes als Verhaltensregel für sich anerkennt. David erkennt diese Gebote Gottes als verbindlich mit dieser Aussage an: „Gegen dich, gegen dich alleine habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen; damit du gerechtfertigt wirst, wenn du redest, für rein befunden, wenn du richtest.“.
v Durch den Glauben an den Retter Jesus Christus und den Glauben an Sein vollbrachtes Werk am Kreuz bekommen wir ein reines Herz. Denn Sein Blut, das am Kreuz aus Seiner durchstochenen Seite floss, reinigt uns von aller Sünde. Dieses wünschte sich David in Psalm 51.

Kurz gesagt: Durch Buße und Glauben bekommen wir Vergebung von allen unseren Sünden und aller Schuld bzw. aller Übertretung (Was speziell für Israel gilt.) Das Ergebnis ist ein neues, reines Herz, das uns Gott aus freier Gnade und Barmherzigkeit schenkt.

Jeder Mensch, der durch sein Gewissen seine Sünden und seine Schuld, die er Menschen gegenüber begangen hat bzw. an denen er schuldig geworden ist, erkennt, aber Gott dieses Böse bzw. diese Ungerechtigkeiten nicht bekennt und Gott nicht um Vergebung bittet, der bekommt keine Vergebung von Gott, seine Sünden bleiben auf ihm. Selbst wenn er bei den Menschen, an denen er schuldig geworden ist, ein Schuldbekenntnis abgelegt und um Verzeihung gebeten hat und deren Entschuldigung zu hören bekam, Wiedergutmachung geleistet wurde oder die Strafe im Gefängnis verbüßt wurde. Wer Gott nicht um Vergebung bittet, der bekommt von Gott keine Vergebung. Im Gegenteil: Der Zorn Gottes bleibt auf diesen Menschen wegen seiner Ungerechtigkeiten und wegen seiner Sünden. Hier gibt es kein Ansehen der Person, siehe 1. Petrus 1.
Jeder Mensch, der seine Sünden und seine Schuld, die er Menschen gegenüber begangen hat bzw. an denen er schuldig geworden ist, nicht einsieht und nicht als ungerecht bekennt, der bekommt weder von Menschen, nach jedem normalen und nicht manipulierten Rechtsverständnis, noch von Gott Vergebung zugesprochen. Hierzu ist bereits das natürliche Gewissen der Menschen fähig, wenn es um die zwischenmenschlichen Verfehlungen geht. Wer etwas anderes lehrt, der ist ein Anarchist oder er will solche Verhältnisse fördern, d.h. jede rechtsstaatlichen Normen auflösen.
Die heute vielfach von christlichen Schulen, oder von christlichen Predigern und in den christlichen Medien geforderte Verhaltensregel, Christen müssen im voraus erfahrenes Unrecht „von Herzen vergeben“, auch dann, wenn keine Einsicht, keine Reue und keine Bitte der Vergebung vorliegt, ist sowohl unbiblisch, d.h. auch ungöttlich, wie auch unmenschlich. Es widerspricht elementaren Regel der Gerechtigkeit. Die sofort mitgelieferte Drohung, wenn Christen, dieses nicht tun, dann würde auch Gott ihnen ihre Sünden nicht vergeben, ist nur ein Druckmittel, diese irrige Lehre durchzusetzen. Die Lästerung Gottes liegt darin, dass der Name des heilige Gottes, der Sünde nicht sehen kann, missbraucht wird, um irrige Meinungen der Menschen salonfähig zu machen, und dies auf einem Gebiet, wo uns Gott an so vielen Beispielen in der Bibel klar macht, wie heilig ER ist, und das ER selbst die geringsten Abweichungen von Seinen Vorschriften, Geboten, Satzungen, Rechten etc. nur mit Gericht begegnen kann – oder es liegt Einsicht, Reue (Buße) und Bekenntnis der betreffenden Menschen vor, mit der Bitte um Vergebung, wo ER dann gnädig und barmherzig ist und vergibt.  
Die Bibel sagt aus, dass es einmal auf dieser Erde anarchistische Verhältnisse geben wird, dies wird so schrecklich sein, dass die Menschen den Tod suchen werden und ihn nicht finden. Die Christen, mit dieser Lehre: Man müsse im voraus „von Herzen vergeben“, auch wenn keine Einsicht und Reue über das begangene Unrecht vorliegen, sind mit die Wegbereiter für dieses Chaos, was die Erde einmal treffen wird. – Wehe ihnen!

Themenbehandlung:  Das ICH

„Ich bin, der ich bin!“, der unwandelbare Gott.

 Als Moses von Gott beauftragt wurde, dass Volk Israel aus Ägypten zu führen, da stellte er die Frage an Gott, was er zu diesem Volk sagen soll, wenn sie ihn fragen, wer ihn denn gesandt habe. Die Antwort Gottes ist bezeichnend: „Ich bin, der ich bin, hat dich gesandt.“ – Für uns bedeutet es: Gott stellt sich uns vor als der unwandelbare, unveränderliche Gott. In diesem Zusammenhang sei an die Tatsache erinnert, dass kein Mensch Gott erkennen kann. Gott selbst muss sich uns Menschen offenbaren. Jede Spekulation über Gott ist immer irrig. Mose wurde deswegen aufgefordert, als Gott mit ihm anfing zu reden, zuerst seine Schuhe auszuziehen, denn jetzt betrat Mose heiligen Boden. Dieses Bewusstsein möge jeden Menschen leiten, der über Gott nachdenkt und redet, denn Gott wird für jede ungebührliche oder lästerliche Aussage über Ihn Rechenschaft fordern. Trotzdem will Gott, dass alle Menschen Ihn kennen und Ihn ehren. Deswegen hat Er uns die Bibel gegeben. Wer den Gott der Bibel um Licht bittet, dem werden die Augen geöffnet. Jedoch nur ein Weg führt zu Gott: Jesus Christus ist der Weg zu Gott! - Ohne Jesus Christus gibt es keine Kenntnis über den wahren und lebendigen Gott! 

 „Ich bin es!“, der ewige Sohn Gottes.

 Einmal hat Jesus Christus, in Verbindung mit der Antwort Gottes an Moses, Seine Göttlichkeit sehr deutlich bei Seiner Gefangennahme gezeigt. In Johannes 18 lesen wir: „Als nun Judas die Schar Soldaten und von den Hohenpriestern und Pharisäern Diener erhalten hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fakeln und Waffen. Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazaräer. Jesus spricht zu ihnen: Ich bin es. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen. Als er  nun zu ihnen sagte: Ich bin es, wichen sie zurück und fielen zu Boden.“ Hier hatte der gesprochen: Ich bin, der ich bin! – Gott selbst. Die Reaktion seiner Gegner macht es deutlich.

Gott hat uns Menschen „in Seinem Bilde erschaffen“. Dieses bedeutet keineswegs, dass Gott äußerlich wie ein Mensch aussieht, wie Er gerne in Bildern dargestellt wird. Denn die Bibel sagt ausdrückliche, dass Gott ein Geist ist, ein unzugängliches Licht bewohnt und von keinem Menschen je gesehen wurde noch gesehen wird. Doch was die Persönlichkeit eines Menschen charakterisiert, dieses finden wir in der Bibel auch über Gott berichtet. Nach meinem Verständnis ist dieses das Bild, wie Gott uns Menschen erschaffen hat. Darüber hinaus ist Gott Licht und Liebe, Seinem Wesen nach, sowie allmächtig und unsterblich. Dies kann von keinem natürlichen Menschen gesagt werden.

Das Ich: Persönliches Fürwort und als Bewusstsein der Persönlichkeit. 

Wir Menschen sehen in dem „Ich“ ein persönliches Fürwort (Personalpronomen). Mit dem „Ich“ verbindet der Mensch seine Persönlichkeit, die er bewusst wahrnimmt zu seinen Mitmenschen. Charakteristische Merkmale für unsere Persönlichkeit als Menschen sind: Denken, Wollen und Fühlen. Durch den Geist haben wir ein Bewusstsein über uns selbst und können abstrakt Denken. Dadurch können wir schöpferisch wirken und bis zu einem gewissen Punkt uns selbst erkennen. 

Die zweite Bedeutung des Wortes Ich in der Psychologie: Als Ego, die Person als Mittelpunkt.    

Das Ego wird in der Psychologie auch mit „das Ich“ bezeichnet. Damit bekommt das Wort „Ich“ noch eine weitere Bedeutung. Es hat dann die gleiche Bedeutung wie „Ego“. Mit diesen beiden Wörtern (Ego und das-Ich) können dann Menschen bewertet werden. Wenn Menschen untereinander dem Wort „Ich“ eine doppelte Bedeutung geben und damit sich bewerten, dann mag dieses seine Richtigkeit haben, wenn die jeweilige Bedeutung entsprechend klar gemacht wird.

Auch Christen geben dem Wort „Ich“ eine doppelte Bedeutung.

Wiederholt habe ich in Auslegungen über die Bibel lesen können, dass der Zustand von Christen mit dem Wort „Ich“ beschrieben wurde, ohne dafür jedoch für das „Ich“ ein biblisch verständliches Wort zu gebrauchen. Aus dem Zusammenhang der Auslegung wurde deutlich, dass das „Ich“ etwas Verwerfliches darstellt. Früher hatte ich mit diesen Auslegungen Probleme, weil ich auf der einen Seite belehrt wurde, jede Aussage über das Glaubensgut des Christen und die sich daraus ableitenden Bewertungen anhand der Bibel über ihre Richtigkeit zu prüfen. (Übrigens wird jeder Christ in der Bibel zu dieser Prüfung aufgefordert.) Leider fand ich in der Bibel keine negative Beschreibung über das Wort „Ich“. Was ich in der Bibel finden kann ist, dass Gott selbst und auch die Männer des Glaubens das Wort „Ich“ gebraucht haben, wenn sie über sich selbst oder über ihr Tun berichtet haben. Aus diesem Grund haben die Auslegungen über das „Ich“ damals bei mir ein ungutes Gefühl bewirkt, was teilweise auch zu einem schlechten Gewissen führte, wenn ich über mich etwas sagen sollte bzw. musste. Kann diese doppelte Bedeutung des Wortes „Ich“ von Christen  einfach   übernommen werden, wenn es darum geht, den Menschen aus der Sicht der Bibel zu bewerten? 

Der Umgang mit Menschen, die direkt aus der Welt an Gott gläubig geworden sind, hat mich dann bewogen in der Frage des „ICH“ ein biblisch fundiertes Verständnis zu erlangen. Da es unter den Christen oft schwierig ist, bestehende Lehrmeinungen zu hinterfragen, weil einmal die, die sie lehren, sich persönlich angegriffen fühlen und auch die, die solche Lehrmeinungen angenommen haben durch solche Fragen in ihrem „Frieden“ gestört werden, so habe ich dem Bruder Helmut Hardt aus Soest im Herbst 2000 gebeten, dass ich mit ihm solche Fragen intern behandeln möchte. Er gab seine Zustimmung und verwies gleichzeitig darauf, dass wir dadurch ja alle lernen können. (Auch dazu ermahnt uns die Bibel!) Leider hat er bis heute auf solche schriftlichen Ausführungen, die ich ihm über bestimmte Themen sandte, noch keine Antwort gegeben. Ich weiß noch nicht einmal, ob er die Briefe erhalten hat. – Also keinerlei Reaktion von ihm. Dies zeigt mir, wie brisant bestimmte Hinterfragungen sein können. Aber vielleicht ist unter den Lesern jemand, mit dem ich über dieses Thema einen Dialog führen kann. Ich freue mich, wenn biblische Themen gemeinsam erörtert werden.

Wie wird in der Bibel das Wort ICH gebraucht?

Allgemein finde ich folgendes in der Bibel: Den Menschen hat Gott in seinem Bilde erschaffen. Der Mensch ist eine Persönlichkeit, die im wesentlichen durch Denken, Wollen und Fühlen gekennzeichnet ist. Damit hat der Mensch ein Bewusstsein über sich selbst und im tiefst Innerem auch von Gott. Er kann schöpferisch tätig sein, abstrakt Denken, Gedanken formulieren, diese auf Datenträger weitergeben und somit anderen Menschen verständlich machen. Selbst mit Gott kann der Mensch im Gebet reden. Gott redet durch die Bibel zu uns. Der Mensch hat ein Gefühl für Freude, Frieden und Liebe sowie für Leid und Schmerz, Trauer und Trübsal, Recht und Unrecht, Schuld und Sühne usw. Gott selbst bezeichnet sich „Ich bin, der ich bin“ (der unwandelbare Gott). Auch der Herr Jesus sagt wiederholt „Ich“, wenn Er von sich spricht. Es wäre müßig, jetzt alle Stellen zu zitieren. Zwei seien stellvertretend für alle erwähnt: „Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern..... Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört:...“ Off. 22,16 und 18 a. Im selben Buch schreibt auch der Apostel Johannes: „ Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse in der Drangsal und dem Königtum und dem Ausharren in Jesu,...“ Off. 1, 9 a. – Das “Ich” ist ein persönliches Fürwort und wird von einer Persönlichkeit gebraucht, wenn sie über sich selbst spricht. Dieses tun Gott, der Sohn des Menschen Jesus Christus sowie die Apostel und Propheten des Neuen Testamentes, und damit können auch wir dieses so tun. 

Gebraucht der Verfasser der Bibel, also Gott, ebenfalls die zweite Bedeutung des Wortes „ICH“ = Ego, wenn Er den Menschen bewertet? Was Gott bei uns Menschen sieht, da ist das Ego nur ein Bruchteil von dem, was Er verurteilen muss. In Römer 1 lesen wir die Sicht Gottes über uns: „Und weil sie es nicht für gut befanden, Gott in Erkenntnis zu haben, hat Gott sie hingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht geziemt; erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit; voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; Ohrenbläser, Verleumder, Gott Hassende, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzig; die, obwohl sie Gottes gerechtes Urteil erkennen, dass die, die solches tun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen an denen haben, die es tun.“ In 2. Timotheus 3 lesen wir die Sicht Gottes über die Christen, die nur eine äußere Form des Christentums angenommen haben, die also keine Kinder Gottes sind: „Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen; und von diesen werde dich weg.“ Auch bei diesen Christen ist das Ego nur ein Bruchteil von dem, was Gott verurteilen muss.

Gebraucht die Bibel für ein Kind Gottes auch das Wort ICH?

Die Persönlichkeit eines Kindes Gottes wird ebenfalls mit dem Fürwort „Ich“ bezeichnet. Aber welches sind die Kennzeichen dieser Person nach der Sicht der Bibel? Durch Buße zu Gott (Bekehrung zu Gott) und dem Glauben an den Herrn Jesus Christus wird ein Mensch ein Kind Gottes. Gott bewirkt bei einem solchen Menschen die Wiedergeburt aus Wasser (Wort Gottes) und Geist (Heiliger Geist), gibt ihm ewiges Leben und den Heiligen Geist. Ein solcher Mensch ist dann ein Kind Gottes und gehört zur „Familie Gottes“. Aus Gnade und Barmherzigkeit zu diesem Menschen handelt Er, weil Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha die „Leistung“ erbrachte, die Gott so handeln lassen kann, d.h. Jesus Christus hat dort die Sünden gesühnt, Sein Blut zur Versöhnung mit Gott gegeben und Sein Leben gelassen, weil wir Menschen durch unsere Sünden den Tod verdient haben. Buße tun wir, indem wir uns als Sünder sehen, anerkennen, dass wir deswegen das Gericht Gottes und den Tod verdient haben sowie glauben, dass Jesus Christus für uns Menschen stellvertretend am Kreuz gestorben ist. 

Durch diese Fakten, die hier nur zusammenfassend vorgestellt sind, haben sich einige grundlegende Veränderungen vollzogen, die aber nur im Glauben zu erfassen und anzunehmen sind, da sie niemals das Ergebnis unserer Überlegungen sein können. Kein natürlicher Mensch würde es wagen, solche Veränderungen anzuerkennen. Täte er es trotzdem aus eigener Überlegung heraus, so zu reden, dann entspräche dies niemals der Realität. Jeder sachliche denkende Mensch würde sehr schnell das Gegenteil beweisen können und solche Überlegungen als puren Hochmut bewerten. In der Tat werden auch heute solche Christen, die einfältig dem Worte Gottes glauben und somit den neuen Menschen, der nach Christus geschaffen ist, so im Glauben sehen können, wie ihn die Bibel vorstellt, als hochmütig bezeichnet. Auch mir könnte jetzt Hochmut nach diesen Ausführungen vorgeworfen werden.

Ein Kind Gottes hat folgende Kennzeichen (auszugsweise):

1.       Was den natürlichen Menschen betrifft. (Dies ist der Mensch seit seiner Geburt durch seine Mutter. Er wird dabei „aus Fleisch geboren“ und ist damit Fleisch – verweslich und sündig. Bei dieser Geburt hat er die Sünde, die durch Adam in diese Welt kam, mit geerbt.):

a.       Für Gott existiert dieser natürliche Mensch nicht mehr, weil dieser Mensch mit Christus an das Kreuz geschlagen, gestorben und begraben wurde, siehe Römer 6 und Kolosser 2. Gott stellt damit bei einem Kind Gottes an diesem natürlichen Menschen keine Forderungen mehr, da er nicht mehr existiert. (Gott hat den Menschen in einer ca. 4000 jährigen Geschichte erprobt. Dabei hat der Mensch immer versagt und damit sich als böse und unverbesserlich erwiesen. Dies ist auch ein Grund mit, warum ein Kind Gottes eine Wiedergeburt unbedingt braucht.)

b.       Die Folge davon ist, dass auch das Ich des natürlichen Menschen nicht mehr existiert, es ist mit Christus begraben worden. Bei der Taufe hat ein Kind Gottes diese Tatsache öffentlich bekannt, siehe Römer 6.

c.       Wenn auch die „Persönlichkeit“ des natürlichen Menschen bei einem Kinde Gottes nicht mehr existiert, so ist jedoch die verderbte „Natur“ des alten (natürlichen) Menschen leider noch in seinem Leib (Körper). Die Bibel nennt diese verderbte Natur an vielen Stellen „Fleisch“. Bitte nicht verwechseln mit dem Fleisch des Leibes.

d.       Weiterhin ist in dem Leib eines Kindes Gottes noch die „Sünde“, die durch Adam in diese Welt gekommen ist, siehe Römer 5. (Der Leib eines Kindes Gottes hat noch nicht Teil an der Wiedergeburt. Dieser Leib ist noch verweslich und leidet weiter unter den Folgen der Sünde, d.h. dieser Leib kann noch krank werden, er altert weiter und stirbt zuletzt. Doch das Bewusstsein eines Menschen, sowohl des natürlichen wie auch des wiedergeborenen Menschen, ist nicht im Leib fundiert, sondern in der Seele / Verstand (Geist) begründet, wenn auch der Leib (Materie) der Träger einer Persönlichkeit ist.)

 2.       Der neue Mensch, der nach Christus geschaffen ist, in einem Kind Gottes. Nach Johannes 3      wird durch die Wiedergeburt der neue Mensch geschaffen. Auch Petrus schreibt in seinem ersten Brief davon. In 2. Korinther 5, 17 lesen wir: „Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ Dieses Neue hat grundsätzlich andere Qualitäten als das, was den natürlichen Menschen kennzeichnet:

a.       Der neue Mensch kann nicht sündigen: „Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.“ (1. Johannes 3, 9).                 

b.       Der neue Mensch kann nicht von dem Bösen angetastet werden: „Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an.“ (1. Johannes 5, 18).

c.       Ein Kind Gottes kann noch sündigen, aber es ist nicht der neue Mensch, der sündigt, sondern das Sündigen geschieht aus der Sünde heraus, die noch in seinem Leib ist: „Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.“ (Römer 7, 20). Bereits im Vers 17 lesen wir: „Nun aber vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.“

d.       Ein Kind Gottes hat in seinem Leib den Heiligen Geist seit seiner Wiedergeburt aus Wasser (Wort Gottes) und Geist (Heiligen Geist): „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer selbst seid? Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden; verherrlicht nun Gott in eurem Leib.“ (!.Korinther 6, 19 + 20).

Die zwei zitierten Verse in Punkt 2. c. zeigen jeden einfältig an Gottes Wort glaubenden Christen, dass er seine Persönlichkeit in dem neuen Menschen sehen soll und damit sein Ich verbindet. Wer das Neue Testament liest, wird auch nie zu einem anderen Schluss kommen können, weil ein Christ sonst ein gespaltenes Bewusstsein (Schizophrenie) haben müsste. Doch solch ein Krankheitsbild kann unser himmlischer Vater nie für seine Kinder bestimmt haben. Nur listig ersonnener Irrtum will uns Christen in dem natürlichen Menschen sehen, und damit unser Ich verbinden. Die Folge davon ist, dass solche Christen von Machtmenschen, die sich auch Christen nennen, leicht manipulieren lassen.

Damit können wir dankbar feststellen:

Ein, aus Gott geborenes Kind Gottes, darf und soll sein Ich, also das Bewusstsein seiner selbst, aus Glauben in dem neuen Menschen sehen.  In dieser Stellung darf er, durch den Heiligen Geist und auf der Grundlage des Werkes Jesu Christi, Gott in Geist und Wahrheit anbeten. In diese Stellung ist ein Kind Gottes aus freier Gnade Gottes gekommen. Gott sei Lob und Dank dafür!

Die Machtmenschen unter uns mögen uns deswegen als hochmütig bezeichnen und uns ihre scheinbare Demut in vielen heuchlerischen Worten vorgaukeln, wenn jedoch uns Gottes Wort die Wahrheit über uns sagt, dann wollen wir lieber diesem Wort glauben und damit Gott ehren, als diesen Mietlingen auf dem „Leim zu gehen“. Die Kraft und die Weisheit hierfür dürfen wir uns von dem Herrn Jesus erbitten, der unser „guter Hirte“ ist.

Viele Christen kennen das Lied von Gerhard Tersteegen „Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesu offenbart.“ Welches Ich, d. h. welche Persönlichkeit kann diese Macht der Liebe anbeten und damit Gott? Der natürliche Mensch, der Tod in Sünden und Vergehungen ist, kann es niemals sein. Es bleibt dann nur noch der neue Mensch, der aus Gott geboren ist. Lieber Leser, der Sie an Jesus Christus als Ihren Heiland und Erretter glauben und wissen, dass Ihre Sünden vergeben sind durch das Blut Jesus am Kreuz, ist es für Sie schwer im Glauben Ihr Ich in dem neuen Menschen zu sehen? Doch was für eine Antwort haben Sie in bezug auf Ihre Person als Christ, wenn Sie nicht Ihr Ich in dem neuen Menschen sehen können? 

Es kann der Vorwurf kommen, dass ein Christ nicht soweit gehen darf, sein Ich in dem neuen Menschen zu sehen, weil dieses mit Selbstbewusstsein in Verbindung stehe und dieses ist Hochmut. Doch dieser Vorwurf ist sachlich falsch, weil das Bewusstsein über sich selbst zur Natur vernunftbegabter Geschöpfe gehört und damit von Gott gewollt ist. Wie könnte ein solches Geschöpf ohne Bewusstsein von sich selbst als Individuum Gott nahen und Ihm Anbetung bringen? Es ist einfach absurd, das Bewusstsein über sich selbst als Hochmut zu bezeichnen. Ein Kind Gottes nimmt einfach im Glauben dankend an, was Gott in den neuen Menschen hineingelegt hat. Dabei geht es nicht weiter, als was die Bibel zu diesem neuen Menschen und seinen Eigenschaften sagt. Genau dieses ist Demut, wenn wir Gott glauben. – Wenn wir meinen, etwas zu sein, dann betrügen wir uns selbst, da wir nichts sind, siehe Galater 6. Doch wenn Gott den neuen Menschen schafft, dann sind seine Eigenschaften nicht unsere Meinung. Wer dann den neuen Menschen als nichts bezeichnet, sündigt gegen den, der ihn geschaffen hat. Aus mir selbst heraus bin ich in der Tat nichts, etwas anderes zu sagen, wäre Hochmut. Der neue Mensch ist geschaffen in Christus Jesus und nur diese Tatsache gibt den neuen Menschen seinen für Gott hohen Wert. 

Wir stellen also fest, dass ein Kind Gottes sich in dem neuen Menschen durch Glauben mit gutem Gewissen sehen darf und sein Ich damit verbindet, also im Bewusstsein des neuen Menschen leben kann. Nur in dieser Stellung kann er Gott in Geist und Wahrheit anbeten.

Welches Wort aus der Bibel können wir für die zweite Bedeutung des Wortes Ich = Ego analog einsetzen, damit wir wissen, was gemeint ist, wenn Christen mit dem Ich = Ego bewertet werden? Das Ich in seiner Bedeutung als Ego ist ja ein Sammelbegriff, der mit einer Reihe von weiteren Eigenschaften verbunden werden kann, die mit dem Ego zu tun haben. Genauso gibt es in der Bibel einen Sammelbegriff für alle bösen Eigenschaften, die in dem Leib eines Kindes Gottes sind, es ist, wie bereits erwähnt, das Fleisch. Dieses Fleisch wird in Galater 5, 19 – 21 in seinen Werken erläutert: „Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, welche sind: Hurerei, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Sekten, Neid, Todschlag, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, von denen ich euch vorhersage, wie ich auch vorhergesagt habe, dass die, die solches tun, das Reich Gottes nicht erben werden.“ – Hierbei ist es sehr interessant, dass das Fleisch auch hier nicht mit dem neuen Menschen eines Kindes Gottes in Verbindung gebracht wird, sondern das Fleisch (nicht Leib) wird sichtbar in den Werken, die leider auch ein Kind Gottes noch tun kann. Aber nur dann, wenn wir solche Werke, die hier definiert werden, bei einem Kinde Gottes sehen, können wir dieses Kind Gottes als „fleischlich“ bewerten (im Gegensatz zu geistlich). Der fleischliche Christ wird also immer an seinen Werken, die aus dem Fleisch kommen, erkannt. 

Wie bereits festgestellt, hat ein Kind Gottes in seinem Leib den Heiligen Geist wohnend. Sein Leib ist „der Tempel des Heiligen Geistes“. Weiter wissen wir, das in dem Leib eines Kindes Gottes noch „das Fleisch“, das verdorbene Wesen des natürlichen Menschen, und „die Sünde“ ist. Die Befreiung hiervon:

 ð      Der Sieg über das Fleisch: „Ich sage aber: Wandelt im Geist (Heiliger Geist), und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen. ... Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und den Begierden. Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns auch durch den Geist wandeln.“ (Galater 5, 16, 24 + 25).

ð      Der Sieg über die Sünde: „Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“ (Römer 8, 2).  

Die widersprüchlichen Prinzipien in einem Kinde Gottes befinden sich also nicht in seiner Persönlichkeit, sondern in seinem Leib: „Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist, der Geist aber gegen das Fleisch; denn diese sind einander entgegengesetzt,...“ (Galater 5, 17). Der Vorwurf, Christen hätten ein gespaltenes Bewusstsein, kann sehr schnell gemacht werden, wenn wir die Tatsache bekennen, dass wir in unserem Leib noch das verdorbene Wesen des alten Menschen haben. Gleichzeitig weiter bekennen dürfen, dass der neue Mensch nicht sündigen kann aber andererseits leider zugeben müssen, dass wir noch sündigen – aus der Sünde heraus. Der Heilige Geist in uns befähigt uns, dass wir nicht sündigen müssen und auch die Lust des Fleisches wirkungslos wird.

Auch in unserem verweslichen Leib haben wir zwei entgegengesetzte Prinzipien: Es sind einmal die Krankheitserreger, die pausenlos in unserem Körper eindringen und uns krank machen wollen, doch gleichzeitig haben wir mit unseren weißen Blutkörperchen die Abwehrstoffe, welche diese Krankheitserreger abtöten und unschädlich machen können. Kein Mensch verbindet jedoch seine Persönlichkeit, also sein Ich, mit den Krankheitserregern bzw. Abwehrstoffen, obwohl beides seine Persönlichkeit beeinflusst. Dieses gilt ebenso für ein Kind Gottes.

Zusammenfassung:

ð      Ein Kind Gottes, dass aus Wasser und Geist geboren ist, sieht sein Ich, das Bewusstsein über sich selbst, in dem neuen Menschen. Im Sprachgebrauch verwendet er dafür das Führwort „ich“. In dieser Stellung kann er Gott anbeten durch Jesus Christus.

ð      Die zweite Bedeutung des Wortes Ich = das Ego lehnt er für die Bewertung seiner Mitgeschwister ab, weil diese Bedeutung keine klare Definierung ihres Zustandes darstellt, sondern eine allgemeine Diskriminierung von Kindern Gottes bedeutet. Eine solche Beurteilung widerspricht dem Gebot der Liebe und dem Streben nach Gerechtigkeit. (Christen sind gehalten nur nach Fakten zu urteilen und zu richten, also nach Aussagen und Werken. Sie haben kein Recht, die Gesinnung pauschal zu beurteilen, weil die Gesinnung nur in Werken und Aussagen sichtbar wird, und dann erst beurteilt werden kann, nie umgekehrt.) Wird ein Christ als „fleischlich“ beurteilt, dann müssen Werke vorliegen, die in Galater 5, 19 – 21 definiert werden. Vom Ego finden wir hier keine Aussage.

ð      Bewerten Christen ihre Mitgeschwister mit dem Ich in der Bedeutung das Ego, dann tun sie es aus Unwissenheit oder aus Boshaftigkeit heraus. 

ð      Wie die Menschen, die keine Kinder Gottes sind, sich gegenseitig beurteilen und richten, ist nicht im Bereich der Verantwortung von Kindern Gottes. Wir Christen haben durch das Wort Gottes die eindeutige Beurteilung Gottes über den natürlichen Menschen definitiv in der Bibel vor uns. Dieses Urteil Gottes erkennen Kinder Gottes ohne Abstriche für sich persönlich, in Bezug auf den natürlichen Menschen, an. Diese Sicht Gottes haben auch Kinder Gottes über ihre Mitmenschen und bitten sie deshalb, sich mit Gott versöhnen zu lassen. Doch auch hier gilt für uns Christen, dass wir im konkreten Fall unsere ungläubigen Mitmenschen nur nach ihren Werken und Aussagen beurteilen dürfen. Alles andere wäre ungerecht und lieblos. Gott ist der Richter aller Menschen, nicht wir Christen, solange wir auf dieser Erde sind. 

Schlussgedanken:

Ein Gedanke muss hierbei noch erörtert werden. Paulus schreibt in Galater 2, 19-21: Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, auf dass ich Gott lebe; ich bin mit Christo gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hast. Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig; denn wenn Gerechtigkeit durch Gesetz kommt, dann ist Christus umsonst gestorben.“ Hieraus könnte man ableiten, dass tatsächlich das „Ich“ etwas schlechtes ist, weil hier Paulus von sich schreibt „nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir“. Doch aus dem Zusammenhang wird klar, dass hier der alte Saulus gemeint ist, der nicht mehr lebt, weil er durch das Gesetz Moses dem Gesetz Moses gestorben ist. Doch Paulus hatte nach seiner Wiedergeburt Christi Sinn und Röm.7, 25 b zeigt: „Also nun diene ich selbst mit dem Sinne Gottes Gesetz, mit dem Fleische aber der Sünde Gesetz.“ Dies widerspricht somit nicht den vorhergehenden Ausführungen. 

Da nur Gottes Wort vollkommen ist und jede Auslegung über das Wort Gottes Fehler enthalten kann, so bitte ich alle Leser, meine Ausführungen an dem vollkommenen Wort zu prüfen. Jede sachliche Korrektur nehme ich dankbar von Jedem an.

Herzliche Grüße Herbert Ebert

Kommentar zu J.N. Darby: Das Ich!
Als ich als relativ junger Christ die folgende Niederschrift von J.N. Darby gelesen habe, hatte ich ein ungutes Gefühl, was ich aber nicht rational erklären konnte. Ich merkte nur, dass es sich hier nicht um die Stimme des guten Hirten, Jesus Christus, handelte. Selbst wenn mir damals biblische Argumente bekannt gewesen wären, hätte ich niemals gewagt, sie gegen diesen begnadeten Bruder vorzubringen. Es wäre auch nicht ratsam gewesen, weil ich dann von vielen Geschwistern als Ketzer eingestuft worden wäre, was ich schon damals intuitiv wahrnahm.
Im Kalender „Der Herr ist nahe“ war am 13.12.2011 zu lesen:
„Die Gesinnung des Fleisches ist der Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden. Römer 8,6 
Es gibt zweierlei Frieden: Frieden im Gewissen und Frieden im Herzen. Der Letztere ist das weit Höhere von beiden, denn da sind die Gefühle in Ruhe, und es zeigt sich ein stetes Streben nach Dingen, für die unser Gewissen uns nicht anklagt. Denn sich im Herrn zu erfreuen bedeutet Frieden. Wer ruhelos und unbefriedigt ist in seinem Sinn, hat keinen Frieden, weil er mit sich selbst beschäftigt ist. Das Ich hat sich eingemischt und sucht etwas für sich.
Der Geist Gottes aber richtet das Auge weg vom Ich auf den Herrn. Was dem Fleisch wichtig ist, ist zu klein, um das Herz zu erfüllen, und wiederum muss das Herz weit gemacht werden, um das Geistliche zu erfassen.
Genau da liegt einer der Gegensätze zwischen dem Prediger-Buch und dem Hohenlied.
Im Prediger sagt uns Salomo, dass es nichts Gutes unter der Sonne gibt; ‚alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind’. Warum das? Das Ich suchte seine Befriedigung. Folglich gab es keine Ruhe, keinen Frieden. Das konnte auch nicht anders sein. Nichts Menschliches kann eine unsterbliche Seele zufrieden stellen, und kein dem Tod verfallener Mensch kann Ruhe finden in dem, woraus der Tod ihn wegnehmen wird. (....) J.N. Darby“ – Zitat Ende!

Um heute in Bibelauslegungen den Begriff „Ich“ zu rechtfertigen, wird gerne die o.g. Ausführung von J.N. Darby veröffentlicht. Seine Bibelauslegungen sind erhaben über jedes Urteil anderer Christen, so denken viele Christen. Er selbst soll am Ende seines Lebens gesagt haben, dass ihm kein Fehler in seinen Belehrungen bekannt sei. Dieses Zeugnis über seine Schriften ist seine persönliche Meinung, die seiner Stückweisen Erkenntnis, wie wir sie alle haben, entspringt. Mit gutem Gewissen kann er sich so beurteilen. Doch damit ist noch keine Aussage über den wirklichen Wahrheitsgehalt seiner Schriften in allen Bereichen gegeben. Das letzte Urteil hat immer Jesus Christus, wie es auch Paulus sagt. Christen sollen alles prüfen und das Gute festhalten. Diese Prüfung gilt in Bezug auf jede Auslegung der Bibel, somit auch für J.N. Darby, Dr. Martin Luther, Calvin etc.. Wer sich jedoch wagt, diese Prüfung der Auslegungen bei den genannten Christen biblisch vorzunehmen und ihre Irrtümer aufdeckt, der kann nicht Mitglied in der Lutherischen Kirche und nicht Mitglied in der Reformierten Kirche sein. Von den Anhängern Dabys (die meisten „geschlossenen Versammlungen“ tun dies) wird er ausgeschlossen bzw. er hat sich damit selbst „außer Gemeinschaft gesetzt“. Alle diese Männer des Glaubens haben leider Sonderlehren eingeführt, die nicht biblisch begründet werden können. Dies führte zwangsläufig zur Sektenbildung und damit zur Ausgrenzung anderer Christen, die diese Irrtümer erkannten. Leider nur Wiederholung der Geschichte: Die Höhen, die Salomo, der König von Israel, der Astoret, dem Scheusal der Sidonier, und Kamos, dem Scheusal Moabs, und Milkom, dem Gräuel der Kinder Ammon, gebaut hatte, haben alle gottesfürchtigen Könige bis zum König Josia geduldet. Keiner wagte es, diese Scheusale des „großen Königs Salomo“ zu beseitigen. Erst Josia reinigte das Land Juda hiervon.  
Den willkürlichen Austausch des biblischen Begriffes „Fleisch“ mit dem Fürwort „Ich“ vorzunehmen, hat wirklich nichts mit der Wahrheit des Wortes Gottes zu tun und entspricht nicht „dem Bild gesunder Worte“. Dies hätte auch dem Verlag CSV in Hückeswagen auffallen müssen, wo der zitierte Bibelvers eindeutig von der „Gesinnung des Fleisches“ redet. Die „Gesinnung des Fleisches“ ist nach Galater 5 definierbar. Das Fürwort „Ich“ ist in Galater 5 keinem Kriterium des Fleisches zuzuordnen, damit wird hier nichts Biblisches ausgesagt. Dies zu verstehen, ist wirklich nicht schwer.
Verhärtete Herzen und Halsstarrigkeit sind oft ein schlimmes Hindernis, die Wahrheit des Wortes Gottes anzuerkennen, weil hier das Herz ge- bzw. verblendet ist. In diesem Fall von dem „großen J.N. Darby“. - Er ist für mich ein Bruder in Christus, wie es Luther und Calvin auch sind, die mehr im Werk des HERRN bewirkt haben als ich. 

Eine weitere irrige Lehre ist im Kalender „Die gute Saat“ am 07.03.07 zu finden: „... Und dieser Weg ist Christus, der gesagt hat: ‚Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben’ (Johannes 14,6) Er ist der Herr, der nicht knechtet, sondern befreit von der Sklaverei des eigenen Ich. Und Er ist das Leben – Leben in Ewigkeit.“ – Auch hier redet die Bibel an keiner Stelle „von der Sklaverei des eigenen Ich“. Der natürliche Mensch ist ein Sklave der Sünde und ein Sklave Satans. Eigene Befreiung hieraus ist unmöglich. Dies kann nur Jesus Christus. Er tut dies vollständig. „Gott sei Dank für Seine unaussprechliche Gabe!“  

Im Kalender "Näher zu Dir" ist am 12.07.2012 zu lesen: "Wir beten manchmal eifrig, dass wir fähig sind, unser Ich aufzugeben. Doch im nächsten Augenblick, wenn jemand uns in die Quere kommt, rollen wir uns wie ein Igel ein. Das geht nicht. Gott möchte, dass wir Ihn aufrichtig um Kraft für die Selbstaufgabe bitten, damit wir in Frieden miteinander sind."

Dass Christen ihr Ich aufgeben, also ihre Persönlichkeit aufgeben, sollen, dieses fordert Gott und auch der Herr Jesus an keiner Stelle der Bibel. Dies ist eine Erfindung von Christen, die uns ihre "listig ersonnen Irrtümer" einreden wollen. Gott kann also die zitierte Bitte, auch wenn sie von über einer Million Christen ausgesprochen würde, denn der Schreiber schreibt in der Mehrzahl, niemals erhören, weil sie nicht der Wahrheit entspricht. Der Schreiber bedarf noch der "Milch", weil er die "feste Speise" noch nicht verträgt, siehe Hebräer 5. Er ist ein Moralist, der den alten Menschen verbessern will, den jeder echte Christ jedoch im Glauben als mit Christus am Kreuz gestorben sieht, siehe Römer 6. Wer als Christ sich wie ein "Igel einrollt", der ist "fleischlich", also nicht durch den Heiligen Geist geleitet. Alle echten Christen sind durch den Heiligen Geist miteinander verbunden.

Auch Schreiber von christlichen Kalenderzetteln, die Aussagen der Bibel interpretieren, sind an folgende Bibelstelle gebunden: "Wenn jemand redet, so rede er Aussprüche Gottes, ... damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit ist und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen." 1. Petrus 4, 11. - Somit sind alle ihre Darlegungen durch den Inhalt der Bibel prüffähig für jeden Menschen, der mit der Bibel, geleitet durch den Heiligen Geist, umzugehen weiß, in Abhängigkeit von Jesus Christus, des guten Hirten, dessen Stimme ein echter Christ, im Stimmengewirr unserer Zeit, sehr gut erkennen kann.  

Herbert Ebert

E-Mail:             H-Ebert@t-online.de